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Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. blickt in die Geschichte des Eisenbahnverkehrs

Verkehrsträger Schiene treibt Duisburgs
Entwicklung als Industriestandort

Von Petra Grünendahl

Der alte Central Bahnhof befand sich noch zwischen den Gleisen. Foto: Reinhold Stausberg / Sutton Verlag.
Mit dem Anschluss an das überregionale Bahnnetz 1846 begann ein neues Kapitel Duisburger Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte. Eisenbahngesellschaften wie die Köln-Mindener, die Rheinische oder die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft durchzogen das heutige Stadtgebiet mit ihren Gleisstrecken. Die Industrie brachte Zechen-, Werks- und Feldbahnverkehre auf die Schiene. Die Schienenwege ergänzten Bahnhöfe, Brückenbauwerke und Betriebswerkstätten, die jahrzehntelang Ansichten der Stadt bestimmten. Engagierte Stadtgeschichtsforscher haben sich dieses Themas angenommen und Bildmaterial und Informationen zusammen getragen, die Entwicklungen des Eisenbahnverkehrs bis heute aufzeigen. Von der Dampflokomotive (Betrieb bis 1977) über die Diesellok bis hin zu elektrisch angetriebenen Varianten, zeigen die Fotos die Entwicklung des Verkehrsträgers auf. Während die Dampflok ganz verschwand und nach der 1962 abgeschlossenen Elektrifizierung der rechtsrheinischen Bahnstrecken die E-Loks im öffentlichen Schienennetz andere Antriebsarten ablösten, blieben in Industrie- und Werksverkehren die Diesellokomotiven erhalten.

Die Glück-auf-Schranke an der Düsseldorfer Straße / Ecke Mercatorstraße. Züge mit Dampflokomotive verkehrten hier bis 1977. Foto: Studio der Heimat/ Sutton Verlag.
Mit ihrem neuen Buch „Die Duisburger Eisenbahn in alten Fotografien“ hat die Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. ihr mittlerweile 18. Buch im Sutton Verlag vorgelegt. Das Buch spricht Schienenbegeisterte ebenso an wie lokalhistorisch Interessierte, die auf vielen Bildern alte Ansichten ihrer Stadt wiedererkennen werden. Neun Kapitel erleichtern dem Leser den Überblick. Sortiert haben die Autoren Fotos und Texte nach Personen- oder Güterverkehr, Zechen-, Werks- und Feldbahnen, Bahnhöfe, Verschiebebahnhöfe bzw. Bahnbetriebswerke sowie Brücken und Bauwerke. Dazu kommen Kapitel zu „Ereignissen und Begebenheiten“ sowie „Erinnerungen“ für alles, was nicht anderweitig zuzuordnen war.

Hochfeld-Rheinhauser Eisenbahnbrücke: Die erste von 1874 wurde 1926/27 durch diese neue ersetzt. Foto: Reinhold Stausberg / Sutton Verlag.
Aus Hunderten von Bildern wählten sie rund 160 zumeist bislang unveröffentlichte Ansichten aus, zu denen sie recherchierten und teils auch aus eigenem Erfahrungsschatz berichten konnten. Eine Kurzchronik rundet mit den wichtigsten Stationen der Entwicklung zwischen 1946 und 1908 die Ausführungen ab. Am Montag, 12. Juni, um 18.30 Uhr stellt Harald Molder das Buch im Raum „Scala“ im AWO-Seniorenzentrum Ernst Ermert an der Wintgensstraße in Duissern vor.

Zum Entdecken und Erinnern

Foto: Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. / Sutton Verlag.
Das Buch „Die Duisburger Eisenbahn in alten Fotografien“ publiziert – wie alle Werke der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. – der Erfurter Sutton Verlag, Deutschlands führender Verlag für Regionalgeschichte. Auf 126 Seiten findet der Leser rund 160 bis dato unveröffentlichten Aufnahmen und Postkarten aus privaten Sammlungen. Hochinformative Texte ordnen die Bilder ein und beschreiben die Ansichten und ihre Entwicklung bis heute. Die historischen Aufnahmen und Postkarten stammen aus 170 Jahren Eisenbahn in Duisburg, beginnend mit den 1840er-Jahren. Die Abbildungen stammen aus den Sammlungen von Mitgliedern der Zeitzeugenbörse Duisburg wie Gunther Asshauer, Frank Bocek, Melanie Patten, Reinhold Stausberg und Harald Molder bzw. dem Studio der Heimat, welches die Zeitzeugenbörse größtenteils übernehmen konnte, und dem ZZB-Archiv sowie aus Privatsammlungen von Heinrich Böll, Peter William Cooper, Kurt Dittmann, Paul de Vuyst und Friedhelm Stoeters. Neben den Bildgebern trugen auch Jürgen Jeike, Rainer Bongart und Hans Joachim Meyer vielfältige Informationen zu den Texten bei. Das reich bebilderte Buch mit Hardcover-Einband ist im Sutton Verlag in der Reihe „Sutton Zeitreise“ erschienen und kostet 20 Euro. Zu beziehen ist es über den lokalen Buchhandel (ISBN 978-3-95400-789-9).

Empfangsgebäude des Bahnhofs Hochfeld Süd, dahinter de Rangierbahnhof. Im umgebauten Bahnhofsgebäude befindet sich seit 2002 die Diskothek „Pulp“. Foto: Reinhold Stausberg / Sutton Verlag.
Zeitzeugenbörse Duisburg e. V.
Die Zeitzeugenbörse Duisburg wurde von Harald Molder ins Leben gerufen. Molder beschäftigt sich seit 1975 mit der Stadtgeschichtsforschung. Unter seinem Vorsitz ist die Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. 2007 ins Vereinsregister der Stadt eingetragen worden. Seither vernetzen sich engagierte Heimatforscher, um Duisburger Stadtgeschichte auch in Ausstellungen, Vorträgen und Büchern erlebbar zu machen.

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Sutton Verlag, Erfurt
Sutton ist der führende Verlag für Regionalgeschichte und -literatur im deutschsprachigen Raum, vom historischen Bildband bis zum Freizeitführer. Den zweiten Schwerpunkt des 1997 gegründeten Verlages bildet die Verkehrs- und Technikgeschichte. Außerdem bietet Sutton Krimi unter dem Motto „mordsmäßig spannend“ seit 2011 Regionalkrimis der unterschiedliches Genres. Seit Anfang 2014 gehört Sutton zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann in München.

Zur vollständigen Liste der bisherigen Publikationen der Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. im Sutton Verlag geht es hier im Menüpunkt „Bücher“.

© 2017 Petra Grünendahl (Text)
Fotos: Zeitzeugenbörse Duisburg e. V. / Sutton Verlag

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